ANOA-Chefarzt Dr. Florian Danckwerth wechselt in den Ruhestand

von Lisa Gauch

Dr. Florian Danckwerth (li.) beim Abschied mit ANOA-Präsident Dr. Jan Holger Holtschmit.

Kamp-Lintfort im September 2023. Es fällt ihm nicht leicht, Adieu zu sagen. Denn immerhin war Dr. med Florian Danckwerth seit 1998 am St. Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort als Chefarzt tätig. Nun wechselt er in den Ruhestand – nach 25 Jahren sowie einem gut zwei jahrzehntelangen Engagement für die ANOA (Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädischer manualmedizinischer Akutkliniken).

Der ANOA-Verbund ist eine medizinisch-wissenschaftliche Vereinigung von aktuell 33 Akutkrankenhäusern, die im nicht operativen orthopädisch-unfallchirurgischen, manualmedizinischen und schmerztherapeutischen Bereich tätig sind. Dr. Florian Danckwerth war mit seiner Klinik – zusammen mit fünf weiteren Kliniken – im Jahr 2002 Gründungsmitglied der ANOA.

Ein Meilenstein in der gemeinsamen Arbeit für die ANOA

„25 Jahre lang Chefarzt in einem Krankenhaus zu sein, ist heutzutage tatsächlich ungewöhnlich geworden“, sagt ANOA-Präsident Dr. Jan Holger Holtschmit bei der Verabschiedung und würdigt im Anschluss die langjährige Zusammenarbeit mit Dr. Florian Danckwerth: „Zusammen haben wir vor gut zwanzig Jahren erkannt, dass die Weiterentwicklung der Konservativen Orthopädie und Schmerztherapie im stationären Setting nur dann möglich sein wird, wenn die wesentlichen Akteure zusammen an einem Strang ziehen. Du, Deine Abteilung und das St. Bernhard Hospital waren von Anfang an mit dabei und es ist uns in der ANOA gemeinsam gelungen, im neuen DRG-System eine eigene Prozedur, nämlich die 8-977 zur Multimodalen Komplexbehandlung am Bewegungssystem, zu entwickeln und tatsächlich auch beim INEK-Institut und beim DIMDI durchzubekommen sowie in den OPS-Katalog zu bringen.“ Rückblickend sei dies ein Meilenstein gewesen in der gemeinsamen Arbeit, so der ANOA-Präsident weiter, der mit seiner Klinik ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern gehörte. „Diese Erfolge bei INEK und DIMDI haben dazu geführt, dass die Multimodalen Komplextherapien am Bewegungsapparat überhaupt abrechnungsfähig im damals neuen DRG-System geworden sind. Daran hast Du stets konstruktiv und problemlösungsorientiert mitgearbeitet, wofür wir Dir alle in der ANOA, aber auch insbesondere ich, sehr dankbar sind.“

Klinik für Konservative Orthopädie mit ausgezeichnetem Ruf

Doch nicht nur in der ANOA hat sich Chefarzt Dr. Florian Danckwerth stark gemacht. Ihm ist es in erster Linie auch zu verdanken, dass die Klinik für Konservative Orthopädie und Schmerzmedizin des Krankenhauses in Kamp-Lintfort heute einen ausgezeichneten Ruf genießt und Patienten aus ganz Deutschland zu ihm und seinem Team kommen. Er hat diesen Bereich auf- und ausgebaut.

„Wir haben Dr. Danckwerth sehr viel zu verdanken und wünschen ihm von Herzen viel Glück und Gesundheit für seinen dritten Lebensabschnitt“, betont dementsprechend auch Klinik-Geschäftsführer Dr. Conrad Middendorf. „Er hat Außerordentliches geleistet und unser Haus mit diesem Schwerpunkt bekannt gemacht. Seine Patienten, aber auch die Mitarbeiter, schätzen besonders seine fachliche Kompetenz, seine Akribie und seine ruhige, menschliche Art. Viele Auszeichnungen, sowohl von Krankenkassen als auch von Seiten der Medien, zeugen von seinen anerkannten, hervorragenden Fähigkeiten“, fügt Geschäftsführer Josef Lübbers hinzu.

Zweite Klinik als Chefarzt

Eine weitere große Leistung von Dr. Danckwerth war sein Engagement als Chefarzt, das er zusätzlich noch in einer zweiten Klinik aufnahm. „Zu einem Zeitpunkt, an dem andere in dieser Lebensphase einen Gang zurückschalten und es etwas ruhiger angehen lassen, folgte Florian Danckwerth unserer Bitte, und etablierte 2015 im ebenfalls zu uns gehörenden St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank eine weitere Klinik für Konservative Orthopädie und Schmerzklinik“, sagt Dr. Daisy Hünefeld. Sie gehört dem Vorstand der Franziskus Stiftung an und war eigens zur Verabschiedung nach Kamp-Lintfort gekommen. Die erfolgreiche Arbeit in Kamp-Lintfort diente Florian Danckwerth nun als Blaupause für den Meerbuscher Aufbau.

Nachfolge an beiden Standorten gesichert

Wie gut er auch seine Mitarbeiter an beiden Kliniken ausgebildet hat, zeigt sich unter anderem daran, dass sein ehemaliger Oberarzt, Dr. Dirk Mertens, nun die Klinik für Konservative Orthopädie im St. Irmgardis-Krankenhaus leitet. Das Süchtelner Haus ist ebenfalls eine Stiftungs-Tochter. Und Tilmann Lewan, sein Leitender Oberarzt in Meerbusch, tritt dort seine Nachfolge als Chefarzt an. Besonders freut sich Florian Danckwerth, dass ihm mit Dottore Nikolaos Kampas ein sehr erfahrener Orthopäde in Kamp-Lintfort folgen wird.

Erfüllte Jahrzehnte als Chefarzt und mit der ANOA

Mit ein wenig Wehmut blickt Dr. Danckwerth auf erfüllte Jahrzehnte als Chefarzt in zuletzt zwei Kliniken sowie im Kreise der ANOA zurück: „In den letzten Wochen habe ich verstärkt gespürt, dass diese wertvollen Jahre nicht spurlos an mir vorbeigegangen sind. Sie haben im positiven Sinne Spuren hinterlassen.“  Was genau ihn mit der ANOA verbunden habe und noch immer verbinde, könne er rückblickend genau auf den Punkt bringen: „Ich weiß, dass Erkrankungen – das heißt insbesondere Beschwerden am Bewegungssystem – einem sehr komplexen Zusammenwirken unterstehen und möchte immer wieder verstehen, wie genau dies geschieht. Das habe ich mit der ANOA gemeinsam.“

Foto: Copyright ANOA

Über das St. Bernhard-Hospital:

Das St. Bernhard-Hospital in Kamp-Lintfort ist eine Einrichtung der St. Franziskus Stiftung Münster. Als eine von drei Kliniken in der Region Rheinland gehört das St. Bernhard-Hospital somit zu einer der größten katholischen Krankenhausgruppen Nordwestdeutschlands. Die Klinik verfügt über 356 Betten, zehn Fachkliniken und ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015 und proCum Cert (konfessionelle Zertifizierungsgesellschaft). 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen und behandeln jährlich rund 15.000 stationäre und 30.000 ambulante Patienten. Der Pflegedienst arbeitet im System der „Primären Pflege“, hier hat jeder Patient seine feste pflegerische Bezugsperson. 

Über die ANOA:

Die ANOA (Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädischer manualmedizinischer Akutkliniken) ist eine medizinisch-wissenschaftliche Vereinigung von mittlerweile 33 Akutkrankenhäusern, die im nicht operativen orthopädisch-unfallchirurgischen, manualmedizinischen und schmerztherapeutischen Bereich tätig sind. Patienten mit komplexen und multifaktoriellen Erkrankungen des Bewegungssystems sowie mit chronischen Schmerzerkrankungen benötigen multidisziplinäre und multimodale Diagnostik- und Therapiekonzepte. Im Mittelpunkt des ANOA-Konzeptes stehen daher individualisierte befundorientierte Behandlungen auf neuroorthopädischer Grundlage unter Einbeziehung manualmedizinisch-funktioneller, schmerzmedizinischer und psychotherapeutischer Methoden.

Die ANOA ist der Auffassung, dass nur im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung langfristig wirksame Therapiekonzepte umgesetzt werden können. Dazu hat die ANOA klinische Behandlungspfade mit besonderen Behandlungsschwerpunkten entwickelt. Das ANOA-Konzept basiert auf den neuesten medizinischen Erkenntnissen und ist wissenschaftlich überprüft. Die Prozess- und Ergebnisqualität im ANOA-Konzept wird kontinuierlich multizentrisch evaluiert. Mit dem 2016 entwickelten ANOA-Zertifikat können Kliniken ihre Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität nachweisen und sichern.

Kontakt

Geschäftsstelle ANOA

Lisa Gauch
Hospitalgasse 11
55430 Oberwesel // Telefon: 06744/712-156

info@anoa-kliniken.de

www.anoa-kliniken.de

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