ANOA-Kliniken beim „Aktionstag gegen den Schmerz“ präsent
von Lisa Gauch
Oberwesel, 29. Mai 2024 Am kommenden Dienstag, den 4. Juni 2024, findet der 13. bundesweite „Aktionstag gegen den Schmerz“ statt. An diesem Tag macht die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. auf die immer noch lückenhafte Versorgung vieler Millionen Menschen aufmerksam, die an chronischen Schmerzen leiden. Jährlich am ersten Dienstag im Juni ruft die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. Kliniken oder beispielsweise schmerztherapeutische Einrichtungen dazu auf, das Thema „Schmerz“ in den Fokus zu rücken.
„Es ist wichtig, über die Entstehung von Schmerz aufzuklären und Betroffenen Wege daraus aufzuzeigen“, sagt Thomas Isenberg, Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. „Denn Schmerz wird häufig unterschätzt. Wird er nicht ernst genommen und behandelt, kann er sich schnell chronifizieren, zu einer großen Einschränkung im Alltag werden und die Lebensqualität erheblich mindern.“
Um die breite Öffentlichkeit zu informieren, gibt es im Rahmen des „Aktionstages gegen den Schmerz“ bundesweit vielfältige Informationsveranstaltungen. Auch in diesem Jahr beteiligen sich wieder mehrere Kliniken der Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädischer manualmedizinischer Akutkliniken (ANOA).
So sind die Sana Kliniken Sommerfeld mit dem Schwerpunkt „Hilfe zur Selbsthilfe“ beim diesjährigen Aktionstag mit dabei. Erkrankungen am Bewegungssystem, wie Rückenbeschwerden, die durch langes Sitzen, schlechte Arbeitsplatzverhältnisse, körperlich schwere Arbeiten, aber auch durch degenerative Veränderungen entstehen, sind weiterhin auf dem Vormarsch. Die interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie und die nichtoperative multimodale Komplextherapie des Bewegungssystems nach ANOA sind Behandlungen von chronischen Schmerzen mit unterschiedlichen Einschränkungen im Alltag. Sie erfolgen multimodal – das heißt mit verschiedenen Behandlungsansätzen durch unterschiedliche Professionen.
Hands-On-Workshops unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“
Mit gezielter Bewegung können Patientinnen und Patienten ihre Muskulatur aufbauen und die Wirbelsäule stabilisieren. Auf diese Weise können einerseits Probleme verhindert und anderseits vorhandene Schmerzen reduziert werden. „Schmerzen besser verstehen“ lautet daher am 4. Juni das Motto der Sana Kliniken Sommerfeld, bei dem in der Zeit von 14 bis 16 Uhr die Selbsthilfe als eine Bewältigungsform, die für den Umgang mit Schmerzen sehr wichtig ist, im Vordergrund steht.
Birgit Wolff, Dipl.-Pflegewirtin und Pflegerische Leitung der Abteilung für Interventionelle und Perioperative Schmerztherapie der Sana Kliniken Sommerfeld: „Selbsthilfe ist eine Bewältigungsform, die für den Umgang mit Schmerzen sehr wichtig ist. Für eine positive Beeinflussung von Schmerzen gibt es zahlreiche Strategien, die in Eigenregie durchgeführt werden können. Einige davon möchten wir am kommenden Dienstag vorstellen.“ Das Team der Sana Kliniken Sommerfeld wolle dazu beitragen, dass Patientinnen und Patienten ihre Schmerzen besser verstehen und mit ihnen umgehen können. Birgit Wolff: „Vom Wissen über die Schmerzentstehung, der Aufrechterhaltung von Schmerzen über das Beantworten von individuellen Fragen durch Experten vor Ort bis zum Hineinschnuppern von verschiedenen Entspannungsverfahren, komplementären Maßnahmen und Übungen zur Selbsthilfe haben wir daher für den 4. Juni ein Programm gestaltet, an dem alle Berufsgruppen beteiligt sind.“ Eingeladen zu dieser aktiven Veranstaltung im Kulturhaus der Sana Kliniken Sommerfeld sind interessierte Bürgerinnen und Bürger, Patientinnen und Patienten sowie Klinik-Mitarbeitende.
Weitere ANOA-Kliniken unterstützen den Aktionstag
Am „Aktionstag gegen den Schmerz“ beteiligt sind außerdem u.a. die folgenden Kliniken der ANOA: die Elisabeth-Stiftung des DRK-Birkenfeld (Zentrum zur Behandlung von akuten und chronischen Schmerzerkrankungen der Wirbelsäule, der Muskulatur und der Gelenke), das St. Elisabeth-Hospital Herten (Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin, Klinik für Gastroenterologie und Allgemeine Innere Medizin) sowie die Sana Klinik München GmbH (Klinik für Konservative Orthopädie, Manuelle Medizin und Schmerzmedizin). Weitere Informationen zur letztgenannten Klinik werden am 4. Juni außerdem – laut aktueller Planung – in einer Sonderausgabe der Süddeutschen Zeitung nachzulesen sein, die pünktlich zum Aktionstag gegen den Schmerz erscheint.
Das Bewusstsein einer angemessenen Schmerztherapie schärfen
Neben dem Ziel, die Versorgung von Schmerzpatientinnen und -patienten zu verbessern, soll der Aktionstag auch das Bewusstsein und die Bedeutung einer angemessenen Schmerztherapie weiter schärfen. In diesem Zusammenhang möchte die Sportklinik Hellersen – eine weitere Mitgliedsklinik der ANOA – insbesondere auf die entscheidende Rolle der Schmerztherapie als letzte Hoffnung für Menschen mit chronischen Schmerzen aufmerksam machen.
Dr. Wolfgang Welke, Chefarzt des Zentrums für Spezielle Schmerzmedizin an der Sportklinik Hellersen: „Unser Ziel als Ärzte und Therapeuten in der Schmerztherapie ist es, unsere Patienten bei der Bewältigung ihrer Schmerzen zu unterstützen, selbst wenn diese trotz Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung fortbestehen.“ Der komplexe Prozess der Schmerztherapie beginnt daher mit einer gründlichen Analyse der Schmerzursache. In enger Zusammenarbeit mit dem Patienten werden dann verschiedene Behandlungsmöglichkeiten untersucht und ein individueller Therapieplan erstellt, um eine bestmögliche Schmerzlinderung zu erreichen. Das Spektrum der Speziellen Schmerzmedizin reicht von der multimodalen Schmerztherapie, die verschiedene Ansätze wie Physiotherapie, Psychologie und Medikation kombiniert, bis hin zu innovativen Schmerzpumpen und Schmerzschrittmacher.
„Für viele Betroffene, die unter chronischen Schmerzen leiden, ist diese spezielle Schmerztherapie oft die letzte Hoffnung, um nicht nur den Schmerz zu lindern, sondern auch die Lebensqualität zurückzugewinnen“, betont Dr. Wolfgang Welke und unterstreicht damit die Bedeutung des Aktionstages.
Niedrigschwellige und wohnortnahe Unterstützung für Betroffene und Angehörige
Betroffenen und ihren Angehörigen soll der Aktionstag die Möglichkeit geben, niederschwellig und wohnortnah mit renommierten Schmerzexpertinnen und -experten in Kontakt zu treten. Eine Übersicht aller Veranstaltungen findet sich unter folgendem Link: https://www.schmerzgesellschaft.de/topnavi/bewusstsein-schaffen/aktionstag
Außerdem steht von 9 bis 18 Uhr eine kostenfreie telefonische Patientenhotline (0800 1818120) zur Verfügung. Dort erhalten Anruferinnen und Anrufer praktische Tipps zum Umgang mit Schmerzen und Informationen darüber, wo sie die richtige Unterstützung und Therapie erhalten.
Kontakt
Geschäftsstelle ANOA
Lisa Gauch
Hospitalgasse 11
55430 Oberwesel // Telefon: 06744/712-156
www.anoa-kliniken.de
Über ANOA
Die ANOA (Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädischer manualmedizinischer Akutkliniken) ist eine medizinisch-wissenschaftliche Vereinigung von mittlerweile 37 Akutkrankenhäusern, die im nicht operativen orthopädisch-unfallchirurgischen, manualmedizinischen und schmerztherapeutischen Bereich tätig sind. Patienten mit komplexen und multifaktoriellen Erkrankungen des Bewegungssystems sowie mit chronischen Schmerzerkrankungen benötigen multidisziplinäre und multimodale Diagnostik- und Therapiekonzepte. Im Mittelpunkt des ANOA-Konzeptes stehen daher individualisierte befundorientierte Behandlungen auf neuroorthopädischer Grundlage unter Einbeziehung manualmedizinisch-funktioneller, schmerzmedizinischer und psychotherapeutischer Methoden.
Die ANOA ist der Auffassung, dass nur im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung langfristig wirksame Therapiekonzepte umgesetzt werden können. Dazu hat die ANOA klinische Behandlungspfade mit besonderen Behandlungsschwerpunkten entwickelt. Das ANOA-Konzept basiert auf den neuesten medizinischen Erkenntnissen und ist wissenschaftlich überprüft. Die Prozess- und Ergebnisqualität im ANOA-Konzept wird kontinuierlich multizentrisch evaluiert. Mit dem 2016 entwickelten ANOA-Zertifikat können Kliniken ihre Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität nachweisen und sichern.