ANOA zieht positive Jahresbilanz 2018
- Wahrnehmung der konservativen Orthopädie nimmt weiterhin zu
- Zwei Leuchttürme 2018: Weißbuch und ANOA-Konzeptbuch
- Ab 1. Januar kommenden Jahres: 29 Krankenhäuser Mitglied in der ANOA
- ANOA übernimmt zunehmend Beraterfunktion im Bereich der Schmerztherapie
- Acht Kliniken jetzt mit dem ANOA Cert Siegel ausgezeichnet
- 2019: Gespräche zur Einführung eines Wirbelsäulenregisters
Berlin, den 17. Dezember 2018 Mit vielfältigen Maßnahmen konnte im Jahr 2018 die Wahrnehmung der konservativen Orthopädie als ernst zu nehmende Alternative gegenüber der operativen Orthopädie nachhaltig gestärkt werden – so die positive Jahresbilanz der ANOA. Die ANOA (Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädischer Akut-Kliniken) ist eine medizinisch-wissenschaftliche Vereinigung von derzeit 28 Akutkrankenhäusern, die im nicht operativen orthopädisch-unfallchirurgischen, manualmedizinischen und schmerztherapeutischen Bereich tätig sind. Ab dem 1. Januar 2019 werden 29 Akutkrankenhäuser der Arbeitsgemeinschaft angehören.
Erheblich dazu beigetragen, den Fokus noch stärker auf das Thema nicht-operative Komplexbehandlungen im Krankenhaus zu legen, haben in den vergangenen Monaten primär zwei Publikationen: Das Weißbuch „Konservative Orthopädie und Unfallchirurgie“ der DGOU und des BVOU sowie das im Mai erschienene ANOA-Fachbuch „Schmerzerkrankungen des Bewegungssystems“. Ersteres legt eine Bestandsaufnahme über konservative Möglichkeiten im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie vor und fordert die Stärkung der nicht-chirurgischen Behandlung. Das Fachbuch, das von ANOA-Geschäftsführer Dr. Matthias Psczolla als einem der Herausgeber mit verantwortet wird, entstand unter der wesentlichen Mitbeteiligung der medizinisch-wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft. Im ANOA-Konzeptbuch wiederum wird die Komplexbehandlung für Erkrankungen des Bewegungssystems im Krankenhaus unter Berücksichtigung funktioneller Herangehensweisen, die von der ANOA in langjähriger Praxis erprobt wurde, erstmals umfassend beschrieben. Sechs Herausgeber sowie insgesamt 34 Autoren haben an dem Fachbuch mitgewirkt, das ein Bewusstsein schaffen soll für die nachhaltigen Möglichkeiten konservativer Verfahren.
Berichterstattung über konservative Behandlungsmethoden nimmt weiter zu
„Sowohl das Weißbuch als auch unser Konzeptbuch waren in dem sich zu Ende neigenden Jahr die großen Leuchttürme, welche die Entwicklung hin zu einer stärkeren Wahrnehmung der konservativen Komplexbehandlung vorangetrieben haben“, sagt ANOA-Geschäftsführer Matthias Psczolla. So sei als ein Ergebnis der beiden Publikationen und weiterer Maßnahmen der ANOA, 2018 auch in den Medien stärker über konservative Behandlungsmethoden bei Schmerzerkrankungen des Bewegungssystems berichtet worden.
Als ein weiteres positives Resultat der Arbeit der Arbeitsgemeinschaft führt der ANOA-Geschäftsführer das Voranbringen interner Qualifizierungsmaßnahmen für Psychologen auf. Mit dem neuen Curriculum zur speziellen Schmerzpsychotherapie in orthopädischen Komplexbehandlungen bietet die ANOA seit dem Herbst 2018 erstmals eine Fortbildung für Psychologen und Psychologische Psychotherapeuten an, die passgenau auf das Thema Spezielle Schmerzpsychotherapie in orthopädischen Komplexbehandlungen zugeschnitten ist.
„Dank dieser Weiterbildung haben wir erreicht, dass sowohl die klinischen Psychologen als auch die Psychotherapeuten ihre Kompetenzen gezielt in Richtung Schmerzpsychotherapie und ANOA-Konzept und ausbauen können“, so Matthias Psczolla.
ANOA baut Beraterfunktion für Kliniken aus
Zudem habe die ANOA ihre „Marke“ als Hauptanbieter im Bereich der Schmerztherapie für komplexe Schmerzerkrankungen im Jahresverlauf weiter festigen können.
„Acht Kliniken sind mittlerweile mit dem ANOA Cert Siegel ausgezeichnet worden. Ein erfreuliches Ergebnis, schließlich können die Kliniken somit signalisieren, dass sie auf einem sehr hohen Qualitätsniveau tätig sind“, vermeldet der ANOA-Geschäftsführer.
Ergänzend hierzu habe die ANOA ihre Beraterfunktion für Kliniken, die ihre operative Behandlung durch ein konservatives Spektrum erweitern wollen, in den letzten Monaten sukzessive ausgebaut. „Unser Ziel ist es, dass jede operative orthopädisch-unfallchirurgische Abteilung in Zukunft auch über einen konservativen Behandlungsansatz verfügt“, so Psczolla. Nur dann wäre gewährleistet, dass Schmerzpatienten im Krankenhaus in den spezifischen Fachabteilungen versorgt werden, in denen ihnen nachhaltig geholfen wird. „Aus diesem Grund liegt es uns besonders am Herzen, alle am ANOA-Konzept interessierten Kliniken umfassend zu betreuen.“
Doch nicht nur in Zusammenarbeit mit Krankenhäusern tritt die ANOA zunehmend als Dienstleister auf. So fungiert der Verbund inzwischen bundesweit als zentraler Ansprechpartner im konservativen sowie im Schmerztherapiebereich und berät unter anderem die Politik, Krankenkassen und Patientenverbände bei allen damit im Zusammenhang stehenden Fragestellungen.
2019: Gespräche zur Einführung eines Wirbelsäulenregisters
Neben dem Ausbau dieser Beratungstätigkeiten steht bei der Arbeitsgemeinschaft im kommenden Jahr auch ein wichtiges Zukunftsthema auf der Agenda: die Einführung eines Wirbelsäulenregisters. Über erste Schritte hierzu wird der Verbund mit wissenschaftlichen Fachgesellschaften sprechen. „Die Versorgungsforschung in diesem Bereich ist nach unserer Einschätzung ganz besonders wichtig“, so Psczolla. „Ohne jeden Zweifel werden die Ergebnisse eines solchen Registers, welche in den kommenden Jahren zu erwarten wären, der konservativen Therapie weiteren Auftrieb geben.“
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Über ANOA
Die ANOA (Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädischer Akut-Kliniken) ist eine medizinisch-wissenschaftliche Vereinigung von mittlerweile 28 Akutkrankenhäusern, die im nicht operativen orthopädisch-unfallchirurgischen, manualmedizinischen und schmerztherapeutischen Bereich tätig sind. Patienten mit komplexen und multifaktoriellen Erkrankungen des Bewegungssystems sowie mit chronischen Schmerzerkrankungen benötigen multidisziplinäre und multimodale Diagnostik- und Therapiekonzepte. Im Mittelpunkt des ANOA-Konzeptes stehen daher individualisierte befundorientierte Behandlungen auf neuroorthopädischer Grundlage unter Einbeziehung manualmedizinisch-funktioneller, schmerzmedizinischer und psychotherapeutischer Methoden.
Die ANOA ist der Auffassung, dass nur im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung langfristig wirksame Therapiekonzepte umgesetzt werden können. Dazu hat die ANOA klinische Behandlungspfade mit besonderen Behandlungsschwerpunkten entwickelt. Das ANOA Konzept basiert auf den neuesten medizinischen Erkenntnissen und ist wissenschaftlich überprüft. Die Prozess- und Ergebnisqualität im ANOA Konzept wird kontinuierlich multizentrisch evaluiert. Mit dem 2016 entwickelten ANOA-Zertifikat können Kliniken ihre Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität nachweisen und sichern.