Außerordentliches Treffen der ANOA-Geschäftsführer

von Lisa Gauch

„Auf keinen Fall darf die Patientenversorgung leiden!“

 

  • Außerordentliches Treffen der ANOA-Geschäftsführer am 23. Mai 2019
  • 29 Akut-Kliniken beschließen Strategie zur Senkung überhöhter Prüfquote
  • Erstes Gespräch mit Expertengruppe des Medizinischen Dienstes stimmt optimistisch

Hamm, den 29. Mai 2019 Mit einem positiven Ergebnis ist die Präsidiumssitzung sowie das daran anschließende außerordentliche Geschäftsführertreffen der ANOA-Klinken (vom 22. bis zum 23. Mai 2019 in Hamm) zu Ende gegangen. Der aktuelle Umbruch in der Krankenhauslandschaft sowie Unsicherheiten in Bezug auf die derzeit hohe Prüfquote des Medizinischen Dienstes hatten die ANOA (Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädischer Akut-Kliniken) dazu veranlasst, das Geschäftsführertreffen zu diesem Zeitpunkt abzuhalten. Ziel des Treffens war es primär, gemeinsame Strategien zu entwickeln, wie im Dialog mit dem Medizinischen Dienst bzw. den Krankenkassen die Prüfquote von derzeit bis zu 100 Prozent auf das ursprünglich im OPS sowie im DRG-System gesetzlich festgelegte Maß von 20 Prozent gesenkt werden kann.

„Wir haben gemeinsam zielführende Strategien entwickelt und erste wesentliche Schritte unternommen, um die derzeitigen Schwierigkeiten anzugehen“, so das Fazit des ANOA Geschäftsführers Dr. Matthias Psczolla.

Die Situation, mit der sich die nicht operativen Akut-Kliniken, die nach dem ANOA-Konzept arbeiten, momentan konfrontiert sehen: Es werden vom Medizinischen Dienst sehr unterschiedliche Beurteilungen der Behandlungsnotwendigkeit und der Behandlungsdauer an den Tag gelegt. Fälle werden immer wieder ungerechtfertigt gestrichen, was bedeutet, dass Patienten zwar optimal nach dem ANOA-Konzept behandelt werden, der Erlös für die Kliniken jedoch entfällt. Eine Entwicklung, die die betroffenen Kliniken an ihre Grenzen bringt.

„Auf keinen Fall darf die Patientenversorgung leiden! Daher ist es unumgänglich, dass dieses Problem sehr bald gelöst wird und bundesweit einheitliche Beurteilungskriterien seitens des Medizinischen Dienstes geschaffen werden“, bringt ANOA-Geschäftsführer Dr. Matthias Psczolla das Anliegen des Verbundes auf den Punkt.

Das ANOA-Konzept ist inzwischen bundesweit sehr gut etabliert und hat sich in den vergangenen 15 Jahren im Bereich der nichtoperativen Orthopädie und Schmerzmedizin Deutschlands zu einer wahren Marke entwickelt. „Trotzdem kommt es leider immer wieder vor, dass unser multimodales Konzept mit einer Reha-Behandlung verwechselt wird, was natürlich nicht statthaft ist“, so der ANOA-Geschäftsführer.

Um dem entgegenzuwirken und dem Ziel einheitlicher Beurteilungskritierien näherzukommen, hat sich das Präsidium der ANOA am 27. Mai mit der Sozialmedizinischen Expertengruppe SEG 4 des Medizinischen Dienstes getroffen. Mit einem positiven Zwischenergebnis: „Wir haben rund fünf Stunden zusammengesessen und sind dabei in einen sehr konstruktiven Dialog eingetreten“, beschreibt Dr. Matthias Psczolla das Meeting nur wenige Tage nach der Geschäftsführersitzung. „Das Präsidium geht daher davon aus, dass die Beurteilungskritierien in den kommenden Wochen bundesweit vereinheitlicht werden und sich in Folge dessen die Situation für die behandelnden Akut-Kliniken entspannt.“

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