Existenzbedrohung in O&U
von Lisa Gauch
Versorgungs- und Strukturmängel am Beispiel der Versorgung von Rückenschmerzpatienten
LOSHEIM AM SEE Wenn wir uns die Frage stellen, ob in unserem Fach und für unser Fach alles richtig läuft, müssen wir sicherlich sagen: „Nein, es läuft nicht alles richtig gut.“ Dies lässt sich am Beispiel der Versorgung von Patienten mit Rückenschmerzen gut belegen. Historisch betrachtet ist die Orthopädie ein primär konservatives Fach. Aber auch die Unfallchirurgie hat große und wesentliche nicht-operative Anteile. Gerade im Bereich der niedergelassenen Versorgung findet die große Mehrzahl der Patientenkontakte konservativ statt. Es geht hier aber ausdrücklich nicht um die Frage konservativ versus operativ. Es geht nicht um ein Entweder-oder sondern um ein klares Sowohl-als-auch. An der Ökonomisierung im Gesundheitswesen kommen wir in keinem der Sektoren vorbei. Aber wir müssen uns schon die Frage stellen, ob die deutlichen Mengenausweitungen operativer Leistungen tatsächlich auf Grundlage kritischer Indikationsstellung entstehen. Operationen zu vermeiden sollte doch im Fokus unserer Überlegungen stehen, aber ist das noch so?
Mit freundlicher Genehmigung des Autors
Quelle: 04/2019 ORTHOPÄDISCHE NACHRICHTEN, Berufspolitik, Biermann Verlag GmbH