Neues Muskuloskelettale Zentrum (MSZ) im Marienhaus-Klinikum St. Wendel-Ottweiler

von Lisa Gauch

Drei Fachabteilungen arbeiten ab sofort eng zusammen

St. Wendel, den 18. April 2023 Erkrankungen des Bewegungsapparates stehen bundesweit ganz oben auf der Liste der großen Volkskrankheiten: Millionen von Menschen in Deutschland leiden darunter. Oftmals entscheiden sich Patientinnen und Patienten für eine Operation, da sie ihre Schmerzen schnellstmöglich loswerden möchten. Doch „in vielen Fällen könnten Eingriffe vermieden werden“, sagt Dr. Jan Holger Holtschmit, Präsident der Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädischer manualmedizinischer Akutkliniken (ANOA) und Chefarzt am Marienhaus Klinikum St. Wendel-Ottweiler. Mit seiner Abteilung ist der Orthopäde spezialisiert auf die Diagnose und Behandlung degenerativer und rheumatischer Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen sowie auf die nicht-operative Behandlung von Verletzungen des Bewegungsapparates. Gemeinsam mit seinem Team hat er in den vergangenen zwanzig Jahren rund 40.000 Rückenschmerz-Patienten behandelt und dabei vor allem sehr gute Erfahrungen bei der multimodalen Schmerztherapie nach dem ANOA-Konzept gemacht.

„Das Konzept ist der Goldstandard für die Therapie von Beschwerden am Bewegungssystem“, weiß Holtschmit aus Erfahrung und rät seinen Patientinnen und Patienten daher in der Regel, sich nach dem seit rund zwei Jahrzehnten erprobten Konzept behandeln zu lassen. Doch in einigen Fällen – beispielsweise, wenn schwere Gelenkverschleiße vorliegen – ist der Austausch von Holtschmits Team aus der „Konservativen Orthopädie“ mit den Kolleginnen und Kollegen aus den Fachbereichen „Orthopädie und Endoprothetik“ sowie „Unfallchirurgie“ erforderlich. Um die enge Zusammenarbeit weiter auszubauen, haben sich die drei Abteilungen nun zu einem Muskuloskelettalen Zentrum (MSZ) zusammengeschlossen.

Drei Fachabteilungen im MSZ vereint

„Wir wollen damit sowohl nach außen als auch nach innen deutlich machen, dass wir uns als Einheit sehen und ergänzend hierzu gemeinsam Therapien entwickeln, von denen unsere Patienten bestmöglich profitieren können“, erläutert Professor Georg Omlor, Chefarzt der Orthopädie und Endoprothetik, die Hintergründe für das neu gegründete Zentrum.

Die umfangreiche konservative Vorbehandlung sei – in Fällen, in denen eine Operation letztendlich nicht vermeidbar sei – grundsätzlich zu empfehlen, so Professor Omlor. „Studien haben gezeigt, dass bei Patienten, die diese Vorbehandlung durchlaufen haben, bessere Operationsergebnisse erzielt werden konnten“, sagt der Chefarzt der Orthopädie und Endoprothetik. Viele hätten nach der erfolgten konservativen Behandlung im Falle andauernder Beschwerden schließlich die Gewissheit, dass eine Operation nun die beste Wahl sei und gingen dadurch sehr positiv gestimmt an den Eingriff heran.

Während es sich in der Orthopädie und Endoprothetik sehr häufig um elektive Eingriffe handelt (Operationen, die zeitlich frei wählbar sind), muss es bei Chefarzt Dr. Jörg Fleischer in der Unfallchirurgie in vielen Fällen schnell gehen; denn sein Team behandelt schwerstverletzte Patienten aus der Region.  Daher sind die kurzen Wege des neuen MSZ und der zukünftig noch schnellere und intensivierte Austausch zwischen den Experten der drei Fachabteilungen des MSZ auch für die Patientinnen und Patienten der Unfallchirurgie ein Gewinn. „Eines von vielen Beispielen, das zeigt, dass mit dem MSZ eine gute Entscheidung getroffen wurde – denn sowohl die Behandlungsqualität, als auch das Wohlbefinden unserer Patienten kann dadurch weiter gesteigert werden“, betont Dr. Fleischer.

Das Muskuloskelettale Zentrum

Das Muskuloskelettale Zentrum (MSZ) am Marienhaus Klinikum St. Wendel-Ottweiler ist ein Zusammenschluss der konservativen Orthopädie, der Orthopädie und Endoprothetik sowie der Unfallchirurgie. Die Fachabteilungen arbeiten fortan noch enger zusammen, um die Qualität der Behandlungen ihrer Patientinnen und Patienten auf diese Weise weiter zu verbessern. Hierbei werden folgende Schwerpunkte abgedeckt: Zentrum für Primär- und Revisions-Endoprothetik, Lokales Traumazentrum, Zentrum für Unfallverletzte im Alter und Orthogeriatrie, Zentrum für Orthopädische Rheumato-logie, Spezielle Schmerztherapie, Schmerzklinik IGOST, Klinisch osteologisches Schwerpunktzentrum DVO, Tumororthopädie, Sportorthopädie und Sporttraumatologie.

 

Kontakt

Geschäftsstelle ANOA

Lisa Gauch
Hospitalgasse 11
55430 Oberwesel // Telefon: 06744/712-156

info@anoa-kliniken.de

www.anoa-kliniken.de

 

Über ANOA

Die ANOA (Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädischer manualmedizinischer Akutkliniken) ist eine medizinisch-wissenschaftliche Vereinigung von mittlerweile 32 Akutkrankenhäusern, die im nicht operativen orthopädisch-unfallchirurgischen, manualmedizinischen und schmerztherapeutischen Bereich tätig sind. Patienten mit komplexen und multifaktoriellen Erkrankungen des Bewegungssystems sowie mit chronischen Schmerzerkrankungen benötigen multidisziplinäre und multimodale Diagnostik- und Therapiekonzepte. Im Mittelpunkt des ANOA-Konzeptes stehen daher individualisierte befundorientierte Behandlungen auf neuroorthopädischer Grundlage unter Einbeziehung manualmedizinisch-funktioneller, schmerzmedizinischer und psychotherapeutischer Methoden.

Die ANOA ist der Auffassung, dass nur im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung langfristig wirksame Therapiekonzepte umgesetzt werden können. Dazu hat die ANOA klinische Behandlungspfade mit besonderen Behandlungsschwerpunkten entwickelt. Das ANOA Konzept basiert auf den neuesten medizinischen Erkenntnissen und ist wissenschaftlich überprüft. Die Prozess- und Ergebnisqualität im ANOA Konzept wird kontinuierlich multizentrisch evaluiert. Mit dem 2016 entwickelten ANOA-Zertifikat können Kliniken ihre Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität nachweisen und sichern.

Zurück